Auf dem Gelände der historischen Eisengießerei in Schleswig-Holstein findet vom 1. Juni bis 6. Oktober 2024 die 25. NordArt statt. Die NordArt, eine der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa, feiert ihr Vierteljahrhundert-Jubiläum mit Sonderprojekten und stellt zu ihrem Geburtstag die Preisträger*Innen der vergangenen Jahre in den Mittelpunkt.
Jeden Herbst erreichen die NordArt rund 3000 Bewerbungen aus der ganzen Welt. Die ausgewählten Werke von 200 Künstler*Innen erzählen eine gemeinsame Geschichte unserer Zeit.
„Wie ein Seismograf zeichnet die Kunst die Erschütterungen der Gesellschaft auf. Sie spiegelt die Wahrheit und die Sehnsüchte der Menschheit wider. Künstlerinnen und Künstler in aller Welt sind auf dem Weg, um aus den Erfahrungen der Vergangenheit Träume für die Zukunft zu bauen. Sie schürfen wie die Archäologen in alten Zeiten, sezieren gesellschaftliche Entwicklungen der Jetztzeit – und setzen neue Utopien gegen die Hoffnungslosigkeit“, sagt der Chefkurator der NordArt, Wolfgang Gramm.
Dies zeigt sich insbesondere in der Kunst, für die seit vielen Jahren der NordArt-Preis und die Publikumspreise verliehen wurden. Seit 2010 sind insgesamt 57 Preisträger*Innen ausgezeichnet worden. Diese werden 2024 mit ihren Werken in und um die Carlshütte den Fokus der Jubiläumsausgabe der Ausstellung bilden.
Jüngster NordArt-Preisträger ist Lubo Mikle aus der Slowakei, der rote und blaue Container auf die Spitze stellte, sodass sie in der ehemaligen Industrieanlage scheinbar schwebten. Elemente des Recyclings, der Industriekunst, der Großdimensionalität, der Zerstörungswut und der Transformation vereinen sich in seinem Werk – oder, wie es Hans-Julius Ahlmann, Gastgeber im Kunstwerk Carlshütte, formuliert: „Container als
Epochensymbol“. Denn das dividierte Zeitalter der Globalisierung wurde weithin geprägt von Containern. Selbst die Covid-Pandemie ließ sich an dem plötzlich extremen Überfluss an Containern ablesen, wie Lubo Mikle selbst sagte.
Unter den Preisträger*Innen sind elf Künstler*Innen aus China. Die langjährigen Kontakte zur chinesischen Kunstszene haben wiederholt große Namen aus dem Reich der Mitte zur Ausstellung gebracht. Sie sind ein wichtiges Markenzeichen der NordArt geworden. Der allererste NordArt-Preis ging 2010 an ZENG Chenggang. Seine Edelstahlskulptur „Lotus Gespräche“, die symbolisch für einen immer neuen Aufbruch steht, gehört zu den Dauerleihgaben in der NordArt – und wird jedes Jahr Zeuge der Wiedergeburt der Ausstellung. In der aktuellen NordArt sind 26 Künstler*Innen aus China vertreten.
Mongolische zeitgenössische Kunst war der Länderfokus 2015. Seitdem hatte die Kunst aus der Mongolei immer wieder eine bedeutende Plattform auf der NordArt und hat die Besucher*Innen in ihren Bann gezogen. Die Ausstellung in der Wagenremise präsentiert eine Auswahl von 20 Künstler*Innen, die zeigen, wie Tradition und Moderne zu einem einzigartigen Stil verschmelzen können. Kuratiert wird das Projekt von OYUNTUYA Oyunjargal. Die Ausstellung findet im Rahmen des 50. Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen der Mongolei und Deutschland statt.
Das Projekt “Von der Wiege bis zur Bahre“ des bekannten deutschen Künstlers Willi Reiche zeigt kinetische Interpretationen von 12 Aspekten des menschlichen Daseins.
Ein weiteres Soloprojekt, “A Sense of Place“, des britischen Malers Paul Critchley, ist eine lebensgroße Rauminstallation, die den Inhalt eines Hauses und die Umgebung des alltäglichen Lebens erkundet.
Die Carlshütte schafft eine ganz eigene Atmosphäre, die nicht nur einen besonderen Blick auf die Kunst erlaubt, sondern auch die Kunstwerke miteinander ins Gespräch bringt. Das Publikum wird auf der NordArt 2024 seine ganz persönlichen Höhepunkte entdecken. Welche Botschaften wen und wie erreichen, das bleibt ein Geheimnis der Kunst.
Künstlerliste der NordArt 2024:
NORDART-PREIS 2010–2023
AES+F
David Černý
Timur D'Vatz
Gheorghi Filin
Michal Gabriel
LIU Ruowang
LIU Yonggang
Peter Lundberg
Lubo Mikle
Ayurzana OCHIRBOLD
Jörg Plickat
SINN
Wolfgang Gramm
ZENG Chenggang
NORDART PUBLIKUMSPREIS 2010–2023
David Černý
Lilya Corneli
Server Demirtaş
DEJO Denzer
Sabine Emmerich
Angelika Haak
Dan Hudson
Teija & Pekka Isorättyä
Villu Jaanisoo
Michał Jackowski
JANG Yongsun
Talia Keinan
Jo Kley
Gilles T. Lacombe
LIU Ruowang
LV Sun
Norddeutsche Realisten
OH Soonmi
İrfan Önürmen
Veronika Psotková
SINN
Zdeněk Šmíd
Jovanka Stanojević
Wolfgang Stiller
Varol Topaç
WU Guoyong
XIANG Jing
XU Bing
Ekaterina Zacharova
ZHANG Dali
Weitere KÜNSTLER*INNEN AUS CHINA
CHEN Xi
HUANG Min
LIU Yajiang
MA Jun
MIAO Xiaochun
REN Rong
SHAN Fan
WANG Xiaobo
WANG Zhaoju
WU Yiwen
XIAO Jin
XU Songbo
YANG Song
YUE Minjun
ZHANG Zhaohui
ZHANG Zikang
ZHOU Song
SONDERPROJEKT MONGOLEI
PER ASPERA AD ASTRA
Kuratorin: OYUNTUYA Oyunjargal
AMARSANAA Lkhagva
BATTOGTOKH Turbat
BARDAL Bold
BAYART-OD Byambarinchin
BILIGT Enkhtaivan
BOLORMAA Bazarsad
DAGVADORJ Sereeter
DULGUUN Batbold
DULGUUN Dagvadorj
ENKHJARGAL Tsagaandari
GERELKHUU Ganbold
MUNKHBAT Norovpeljee
NASANTSENGEL Bayanjargal
NOMIN Bold | Б.Номин
NYAM-OCHIR Oyunpurev
OCHIRBOLD Ayurzana
ONONGUA Enkhtur
ORKHONTUUL Banzragch
OTGONBAYAR Dashdorj
TUVSHINJARGAL Jambal
TSOLMONBAT Enkhbat
UNEN ENKH
SONDERPROJEKTE
Paul Critchley
Willi Reiche
KÜNSTLER AUS ALLER WELT
Nir Adoni
Timur Ernst Akhmedov
Nando Álvarez
ANTOINETTE
Agate Apkalne
Amnon David Ar
Inga Aru
Mark Banks
Jenka Barakina
Jared Bartz
Zuhal Baysar
Alf Becker
Katerina Belkina
Robert Bluj
Jaakov Blumas
Richard Brixel
Agina Chinedu
Micol Cornali
Martin A. Cudjoe
Jan de Weryha
Dorsten Diekmann
Veronika Dierauer
Jan Dostál
Jaroslav Drazil
Isabelle du Toit
Manuel Andreas Dürr
Jorge Elizondo
Manuel Ferreiro Badia
Rainer Fest
Gaby Fey
Václav Fiala
Esben Fog
Václav Gatarik
Jan Gerber
Mónica González Tobon
Tomasz Górnicki
Klaus Gündchen
Jörg Haberland
Jens Ingvard Hansen
Daniel Harms
Ulrich Heemann
Michael Hischer
Heleliis Hõim
Marianne Hopf
Bernard Hosey
Bobur Ismoilov
Alexander Ivashkevich
Christoph Jakob
Sonja Jakuschewa
Johnson-Perkins
Mathias Kadolph
Lukáš Kándl
Ernest Kankam
Michael Kiefer
Young-Bae Kim
Guido Klumpe
Jan Koblasa
Richard Kočí
Katerína Kociánová
Miglė Kosinskaitė
J.P Köykkä
Gisela Krohn
Radovan Kunić
LADEGAINE
Haim Levac
Václav Litvan
Songnyeo Lyoo
Aleš Makarenko
Matteo Marchetti
Mikos Meininger
Ivan Milenkovic
Nenad Milovanović
Georgi Minchev
David Moješčík
Tom Müllers
Nina Murashkina
Sylwia Mużyło
Akiko Nagata
Emilio Negretti
Paulo Neves
Kenny Nguyen
Vu Nguyen Dinh
Peter Niemann
Meda Norbutaitė
Hamed Norouzi
Yekta Novin
Rolf Ohst
Diego Palacios
Inkyu Park
Jon Bøe Paulsen
Rodion Petroff
Lucie Píštělková
Liliya Pobornikova
Eduard Potapenkov
Bratislav Radovanović
Liudmyla Rashtanova
Horst-Hagen Rath
Thomas Reifferscheid
Bego Riba
Valencia Ruz
Pawel Sadaj
Zdenka Saletová
Winni Schaak
Jakob Julian Scheidt
Ana Schmidt
Dominik Schmitt
Hans Schohl
Rania Schoretsaniti
Tina Schwichtenberg
Kaushlendra Pratap Singh
Jiří Štaněk
Roswitha Steinkopf
Helga Stentzel
Takeshi Tanabe
Alexander Taratynov
Kemal Tufan
Ayla Turan
Jamol Usmanov
Guadalupe Valdés Raczynski
Eelke van Willegen
Xuxo Vázquez
Alejandro Vega Beuvrin
Anna Vonnemann
Søren West
Sven Windszus
Paweł Wocial
Maria Wolfram
Zhi Wu
Sergey Yablonsky
Erdil Yaşaroğlu
Percy Zorilla