„Empty Spaces“ von Katerina Belkina: Eine faszinierende Selbstporträt-Serie
Die russische Fotografin Katerina Belkina setzt das Phänomen des „Selbstporträts“ in einen neuen Kontext. Mit bislang unerreichter technischer Präzision nutzt Belkina die verfeinerten Möglichkeiten der digitalen Fotografie, um ein beunruhigendes Bild der neuen Frau in einer postmodernen Welt zu präsentieren.
In ihrem Werk zeigt Belkina sich selbst als eine distanzierte Figur in verschiedenen Rollen und stellt damit ihre eigene Individualität in den Hintergrund, während sie gleichzeitig den Betrachter anspricht. Als modernes, formbares Wesen wird die Frau zur neuen Heldin in einer Erzählung, die sowohl erkennbar als auch geheimnisvoll ist. Stimmt sie mit den archetypischen Figuren aus alten Märchen und Volkserzählungen überein (Blaubart, Rotkäppchen, Die kleine Meerjungfrau, Odette, Rosmarie und Schneewittchen), in denen ihre Rolle als Frau scheinbar klar definiert war, oder taucht eine verborgene Schicht auf, die diese vermeintliche Vertrautheit stört?
„Empty Spaces“ nimmt die Form einer Metropole an. Diese urbanisierte Welt ist jedoch künstlich und rein materialistisch, und als winziger Punkt in diesem konstruierten Ganzem fühlt sich der Mensch noch einsamer und verlassener. In Belkinas Vision hat die Metropole einen neuen Menschentyp geschaffen, bei dem nur noch ein Hauch von Bewusstsein für die Verbindung zum wahren Universum vorhanden ist.
Katerina Belkina lebt und arbeitet in Moskau.