
Katerina Belkina ist eine russische Künstlerin und Fotografin. Ihre Arbeiten konzentrieren sich hauptsächlich auf Porträts moderner Frauen – freie und befreite Frauen. Oft stellt sich Katerina selbst vor die Kamera und schafft atemberaubend schöne Bilder, die wie Gemälde eines erfahrenen Künstlers wirken. Sie ist eine sehr versierte digitale Künstlerin und Fotomanipulatorin und versucht zusammen mit ihrem Ehemann (und Manager) Karsten Meissner, verschiedene symbolische Elemente in ihre Bilder zu weben. Karsten ist ein deutscher Art Director der Moskauer Kreativagentur Leo Burnett und hat mit großen globalen Marken wie P&G, Kellogg’s, Nestlé, Coca-Cola, Fiat usw. gearbeitet.
In ihren Arbeiten zeigt Katerina ihre Protagonistinnen bei verschiedenen Aktivitäten. Ihre minimalistisch gekleideten weiblichen Figuren wirken zunächst sehr verletzlich, aber zugleich überzeugt und entschlossen. Sie scheinen auf der Suche nach einer eigenen Identität zu sein. Eine unangenehm ruhige Atmosphäre durchzieht ihre Bilder, was beim Betrachter ein Gefühl der Unruhe hervorruft. Ihre Welt wirkt drastisch postmodern, in der sie sich selbst als fremde Kraft in menschlicher Form projiziert. Katerinas Arbeit ist ein treffender Kommentar zu den sich wandelnden Zeiten. Die meisten Fotos stammen aus ihrer neuen Serie „Light and Heavy“ und einer älteren Serie „Empty Spaces“.
Ich wurde 1974 in Samara, Russland, geboren. Ich studierte in Samara Design, aber es half mir überhaupt nicht weiter. Was wir dort lernten, war eher technisch, und es erstickte die Kreativität in mir. Heute glaube ich mehr an Selbst- und Familienbildung, um immer Neues zu lernen. Als Künstlerin konzentriere ich mich darauf, mich ständig weiterzuentwickeln.
Ich begann mit 14 Jahren zu fotografieren und erhielt Wissen aus einer Foto-Akademie, aber der Übergang zu einer ernsthaften Fotografie dauerte lange. Ich kann nie genau sagen, wann jemand ein professioneller Fotograf wird – für mich fühlt es sich an, als wäre ich immer noch in einer Lernphase.
Für mich ist Fotografie ein Medium, wie Malerei oder Zeichnen. Sie erlaubt dem Betrachter, die Geschichte selbst zu gestalten, abhängig von seinen eigenen Erfahrungen und seiner Wahrnehmung. Es gibt immer noch Elemente der Realität, die erhalten bleiben.
Ich wähle Themen, die mich aktuell interessieren. Zuerst sind die Ideen vage, aber im Verlauf nehmen sie Gestalt an. Ich wähle das Thema, experimentiere mit Kompositionen und Farben und mache Skizzen. Ich plane immer, aber lasse Raum für Improvisation, um das Ergebnis interessanter zu machen.
Momentan arbeite ich an einer neuen Serie mit dem Titel „Light and Heavy“. Die Serie umfasst 10 Fotografien und einen Kurzfilm. Sie ist inspiriert von meiner Heimatstadt Samara und bezieht sich mehr auf die Träume meiner Vergangenheit als auf die reale Stadt. Samara ist ein Ort voller Kontraste, und ich gehe in meinen Gedanken immer wieder zu dieser Stadt der Jugend und des Vorwärtsdrängens zurück. Es ist die „Leichtigkeit“ meiner Träume. Gleichzeitig ist die „Schwere“ der Realität in meinem Geist präsent.
Ich interessiere mich stets für zeitgenössische Fotografie und moderne Kunst. Fotografie ist heute ein Kommunikationsmittel, das durch das Internet zu einem schnellen, instantanen Kunstsprache geworden ist. Mein Stil mischt Fotografie und digitale Malerei, wobei ich versuche, die Realität auf subtile Weise zu verändern, um dem Betrachter neue Perspektiven zu bieten.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass meine neue Serie „Light and Heavy“ fast abgeschlossen ist und ich eine Premiere-Ausstellung in Berlin für Anfang 2015 plane. Dafür suchen wir einen Kurator und/oder Kunsthistoriker, der uns bei der Erstellung von Einführungstexten oder Artikeln zur theoretischen Konzeption der Serie unterstützen kann. Interessierte können uns über unsere Website kontaktieren.